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Erfolgsgeschichten - Synde Bräu

Da braut sich was zusammen – Leipziger Gründer startet mit „Synde Bräu“ durch

19.03.2018 Leipzig

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Das Unternehmen

Synde Bräu

Es ist und bleibt der Deutschen liebstes alkoholisches Getränk: das Bier. Rund 94 Millionen Hektoliter des Gerstensafts wurden im vergangenen Jahr von einheimischen Brauereien abgesetzt, vermeldet der Deutsche Brauer-Bund. Damit lag der Pro-Kopf-Verbrauch in der Bundesrepublik auch 2017 bei über 100 Litern.

Ein wachsender Anteil des Biers, das hierzulande die Kehlen hinunter fließt, könnte künftig in Sachsen hergestellt und abgefüllt werden. Diese Absicht verfolgt zumindest Nico Synowzik, der in Leipzig die Biermarke „Synde Bräu“ an den Start gebracht hat. Die BBS half dem Jungunternehmer, zwar nicht den Zapf-, wohl aber den Geldhahn aufzudrehen: Durch ihre Bürgschaft sicherte sie eine Existenzgründerfinanzierung ab, die in Kooperation mit der Sparkasse und der Handwerkskammer Leipzig bewerkstelligt wurde. Die drei regionalen Wirtschaftseinrichtungen sorgen mit ihrer Unterstützung dafür, dass der Bierbrauer Synowzik nun „flüssig“ in die Selbständigkeit eintreten und seinen ersten eigenen Handwerksbetrieb aufbauen kann.

Die von dem Förder-Trio ermöglichte Kreditvergabe an Synde Bräu verdeutlicht laut dem zuständigen BBS-Regionalleiter Lars Wiehe exemplarisch, „wie Firmengründer von dem nachhaltig zusammenspielenden Partnernetzwerk der Bürgschaftsbank Sachsen profitieren können.“ Im Rahmen der sächsischen Gründerwoche wurde Synowzik von der BBS sowie der Leipziger Sparkasse und Handwerkskammer konzertiert im Team beraten. Der Dialog machte sowohl die ökonomischen Anforderungen des Unternehmers als auch die unterschiedlichen Fördermöglichkeiten transparent. So konnte im Ergebnis eine individuelle, auf die Person und das Projekt zugeschnittene Kreditlösung erarbeitet werden, die sich auf Finanzierungsbausteine der Hausbank und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) stützt. Die BBS gab Synowzik mit ihrer Ausfallbürgschaft den erforderlichen finanziellen Rückhalt und ließ ihn somit die genannten Geldquellen erschließen, um seinen Plan vor einer selbständig geführten Brauerei in die Realität umsetzen zu können. Dabei war die „Betreuung und Kommunikation mit der Bürgschaftsbank von Anfang an sehr offen und zielorientiert“, erinnert sich der Gründer heute. Dies habe ihm sehr geholfen, „fokussiert zu bleiben und sich nicht in den vielen kleinen Aufgaben der Unternehmensgründung zu verlieren.“

Sein Braugewerbe hat Synowzik im vergangenen Jahr bei der Stadt Leipzig angemeldet. Vorerst wird das Synde Bräu in einer befreundeten, ortsansässigen Brauerei erzeugt. Hierfür kommen spezielle Hefen und geschmacksintensive Hopfenarten zum Einsatz, die dem Getränk seine charakteristische Note verleihen. Eine passende Location für die eigene Herstellung ist mittlerweile auch gefunden: In der Leipziger Südvorstadt wird Synowzik sein Bier in Zukunft selber brauen. Im April 2018 soll das Sudwerk eingebaut werden, das das Herzstück einer jeden Brauerei darstellt. Die Eröffnung der Anlage ist für Mai geplant. Dann werden außer dem klassischen Blonden, Dunklen und Pale Ale auch saisonal variierende Sorten wie ein Weihnachtstrunk mit Honiggeschmack und außergewöhnliche Sude vom Kirsch- bis hin zum Kräuterbier von Synowzik persönlich hergestellt. Mit seinem breit gefächerten Produktportfolio reagiert der engagierte Einzelunternehmer auch auf die veränderten Trinkgewohnheiten der Kundschaft. Im Zuge des „Craft Beer“-Trends, einer in den USA entstandenen Gegenbewegung zum industriell produzierten Mainstream-Bier, haben nach Handwerksart gebraute und insbesondere auch unkonventionelle Geschmacksrichtungen zuletzt auch hierzulande stark an Popularität unter den Biergenießern gewonnen.

Synowziks Geschäftsidee stieß daher nicht nur bei der BBS auf Anklang. Seine ursprünglich erste Anlaufstelle bildete die Handwerkskammer zu Leipzig. „Vor 9 Monaten kam Herr Synowzik mit viel Brauerfahrung und der Vision eines in Leipzig gebrauten Craft Beers zu mir in die Handwerkskammer“, so der Betriebsberater Jens Krause. Von der guten Idee und Fachkompetenz des Gründers überzeugt, betreute er diesen bei der Erstellung eines Unternehmenskonzepts. Zudem aktivierte Krause sein „erprobtes und belastbares Netzwerk“ und holte neben der BBS auch die Sparkasse Leipzig ins Boot. Der verantwortliche Sparkassenberater, Martin Fromm, sieht ebenfalls viel Erfolgspotenzial in dem Projekt: „Synde Bräu steht für die moderne Interpretation handwerklich gebrauter Biere – mit einem Gründer an der Spitze, der seine langjährige Leidenschaft zum Brauen in ein tragfähiges Geschäftsmodell überführt hat." Synowzik selbst hebt besonders das große Vertrauen hervor, welches ihm seine Partner in der Finanzierungsphase entgegenbrachten. „Schließlich gibt es keine vergleichbaren Projekte oder Erfahrungen in den letzten Jahren“, weiß der Branchenkenner zu berichten. Für die Inbetriebnahme seiner Brauerei hat er ein vielversprechendes Timing gewählt: Statistisch gesehen werden in Zeiten von internationalen Sportereignissen wie der anstehenden Fußball-WM 2018 überdurchschnittlich viele Liter Bier ausgeschenkt.

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Neugierig geworden?

Im Gespräch mit der BBS erklärt der Macher hinter „Synde Bräu“ unter anderem, wie er zu seiner neuen Berufung fand, was seine Brauereiprodukte auszeichnet und wo die Biere schon heute zu haben sind.

Wie entstand die Idee zu Synde Bräu?

Synowzik: Für Bier interessierte ich mich schon immer. Auf verschiedenen Auslandsreisen bin ich dann auf die enorme Vielfalt an Bierstilen aufmerksam geworden, welche in Deutschland völlig in Vergessenheit geraten sind. Die Initialzündung passierte in den USA: hier gibt es heute weit über 4000 Brauereien (mehr als bei uns). Die meisten klein, lokal und handwerklich. Das sah alles so leicht aus. Da dachte ich: das machst du auch. Ab diesem Zeitpunkt habe ich mich aktiv um eine Unternehmensgründung bemüht.

Welchen beruflichen Hintergrund haben Sie eigentlich und wie kamen Sie zum Bierbrauen?

Synowzik: Ich bin Diplom-Geograph, habe die meiste Zeit meines Berufslebens jedoch in anderen Branchen gearbeitet u.a. in der Bauwirtschaft oder dem Lebensmittel-Einzelhandel. Über Jobs in der Logistik in England und dem Ruhrpott bin ich schließlich wieder in Leipzig, meinem Studienort, gelandet. Hier fiel mir irgendwann auf, dass eine so große Stadt keine lokale Handwerksbrauerei mehr hat, mal abgesehen von den Braugaststätten. Um ein gutes Bier zu bekommen, musste man schon sehr explizit suchen. Also habe ich privat angefangen in der Küche Bier zu brauen. Das machte schnell so viel Spaß und schmeckte auch noch so gut, dass es immer mehr Leuten gefiel und wir einen Brauverein gründeten. Von da an verselbstständigte sich die Sache und über eine Brauerei-Gründung wurde offen fabuliert. Heute treffe ich viele andere Brauer und Braumeister und werde bei der Firmengründung unterstützt. Gerne hole ich mir dabei Ratschläge und Tipps ab und erzähle über meine Fortschritte.

Was hebt das Synde Bräu von anderen Bieren ab?

Synowzik: Synde Bräu Biere zeichnen sich durch ihren einzigartigen Geschmack aus! Es sind eben nicht die immer gleichen 08/15-Biere, die man überall bekommt. Die Biere werden handwerklich – also mit Kopf und Muskeln – auf einer kleinen Anlage gebraut. Um einzigartige Geschmäcker und Aromen im Bier zu erreichen, benutzen wir besondere Hefen und intensiven Hopfen. Wir nehmen uns die Zeit, das Bier reifen zu lassen und brauen alte, vergessene Bierstile, aber auch neue, innovative Bierkreationen aus aller Welt. Wir wollen dem Verbraucher zeigen und schmecken lassen, was Bier alles sein kann! Natürlich muss man den Leuten zuvor erklären, was das für ein Bier ist, wie es schmeckt und zu welchem Essen es passt. Wenn man das jedoch schafft und sich ein Verbraucher von seinem geistigen Bild des Einheits-Pils lösen kann, wird er neue geschmackliche Dimensionen des Bier-Trinkens erleben! Da gibt es dann ein ‚Dunkles‘ mit röstigen Kaffeenoten, ein fruchtiges ‚Ale‘ mit Aromen von Grapefruit & Zitrusfrüchten oder aber auch ein einfaches ‚Blondes‘ als Feierabend-Bier, von dem man auch mal eins mehr trinken kann. Solche Biere brauen wir!

Aus welchen Zutaten wird das Synde Bräu hergestellt und in welchen Geschmacksrichtungen ist es erhältlich?

Synowzik: Synde Bräu Biere werden aus Wasser, Malz, Hopfen und Hefe gebraut. Es kommen keine industriellen Zusatzstoffe oder Klärmittel zum Einsatz. Die Biere sind ungefiltert und nicht pasteurisiert. Das sorgt für den besonderen Geschmack der Biere – mindert aber ihre Haltbarkeit. Generell muss man den Leuten wieder erklären: Trink Dein Bier frisch! Handwerklich gemachtes Bier lebt und entwickelt sich geschmacklich weiter. Ein Bier, das sich 1 Jahr lang hält, hat entweder sehr viel Alkohol oder ist seelenlos. Synde Bräu braut für den Anfang 3 ständig vorrätige Biere (Blondes, Dunkles und ein Pale Ale) sowie saisonal wechselnde Sorten. Für den Sommer ein spritziges Lager, für Halloween ein Kürbis-Ale mit Gewürzen, ein Weihnachtstrunk mit Honig usw. In einem kleinen Tank werden Experimental-Sude kreiert. Hier entstehen dann in kleinen Chargen Kirschbier, ein Chili-Stout (mit echten Chili) oder alte, vergessene Kräuterbiere. Die Möglichkeiten sind grenzenlos. Man darf bei Synde Bräu immer auf was Neues gespannt sein! DAS ist doch gerade der Reiz einer kleinen Handwerksbrauerei – WIR machen das, was andere gar nicht können oder wollen!

Für alle die, die jetzt auf den Geschmack gekommen sind: Wo wird das Synde Bräu verkauft?

Synowzik: Im Moment betreibe ich aktiv Kunden-Akquise im Raum Leipzig. Das heißt Flaschen einpacken und potenzielle Händler, Verbraucher oder Restaurantbetreiber vom Produkt überzeugen. Gar nicht so einfach, aber das Interesse ist groß und immer mehr Verbrauer wollen mehr über Bier wissen und fragen gezielt nach Stil, Geschmack, Herkunft etc. Da kann ich natürlich punkten. Ein Standort zum Erwerb der Synde Bräu Biere wird natürlich die Brauerei in der Hohe Str. 13 in Leipzig sein. Hier kann der Kunde die Brauerei mit all ihren Facetten sozusagen hautnah erleben. Angefangen vom Schroten des Malzes, über das Kochen der Würze bis zum Verkorken der Flaschen kann alles ‚live‘ beobachtet werden. Hier weiß der Kunde, wo das Bier herkommt und wer es macht. Daneben gibt es jetzt schon einige Verkaufsstellen (in Leipzig), welche von Synde Bräu überzeugt sind: die Getränkefeinkost Leipzig, das Dr. Hops oder Klaus Getränkefachmärkte. Weitere Verkaufsstellen werden folgen.

Bildquellen: Nico Synowzik, Johannes Sigler

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