
Ort: Görlitz
Unterstützer: IHK Dresden, Sparkasse Oberlausitz, Steuerbüro Rita Strauß
Mit der Übernahme der Physiotherapiepraxis „Heilende Hände“ in Görlitz erfüllte sich Natalie Linke den Wunsch nach beruflicher Unabhängigkeit. Ursprünglich stammt die ambitionierte Therapeutin aus Stuttgart. Nach ihrer Berufsausbildung in Berlin fasste sie den Entschluss, in die ländliche Region Ostsachsens umzusiedeln und die Praxis von Susan Kehr zu übernehmen. Die Nachwuchs-Unternehmerin erklärt:
„Meine Entscheidung, von der Großstadt in die ländliche Region zu ziehen, zeugt von meinem Engagement und meiner Leidenschaft, den Menschen in Görlitz und Umgebung eine qualitativ hochwertige physiotherapeutische Versorgung zu bieten. Als junge Frau und Geschäftsführerin habe ich einen wichtigen Schritt gewagt und hoffe, damit ein inspirierendes Beispiel für andere junge Frauen im Berufsleben sein zu können.“
Mit ihrer Praxis verfolgt Natalie Linke einen holistischen Ansatz, der das Augenmerk auf den gesamten Körper und das Zusammenspiel verschiedener Körperregionen richtet. Durch die Integration von modernen Therapieformen und osteopathischen Techniken heben sich die „Heilenden Hände“ von anderen Physiotherapie-Praxen ab. Das positive Feedback der Patient:innen zum erweiterten Therapieangebot, der neu gestalteten Praxis und der Qualität der Behandlung bestätigen Natalie Linke in ihren Entscheidungen. Das spiegelt sich auch in den Geschäftszahlen wider: Gleich im ersten Jahr nach erfolgter Übernahme konnte sie eine deutliche Umsatzsteigerung ausweisen.
Um die Übernahme zu finanzieren, nahm die Jung-Unternehmerin einen Kredit bei der Sparkasse Oberlausitz auf. Ihre betriebswirtschaftlichen Kenntnisse mögen zu diesem Zeitpunkt noch recht gering ausgeprägt gewesen sein – doch mit Lernbereitschaft und Fleiß fand sie sich schließlich in die Rolle der Firmeninhaberin ein. Als Chefin zweier Angestellter stärkte sie nicht nur ihre Führungskompetenzen, sondern wuchs auch persönlich über sich hinaus.

Ort: Delitzsch
Unterstützer: IHK Leipzig, Steuerbüro Pütz
Diese Übernahme kam schneller als gedacht: Richard Wohlfeld steckte noch mitten in der Ausbildung zum Systemtechniker bei der ProSoft Krippner GmbH, als Firmenchef Ralf Krippner plötzlich akut erkrankte. So übernahm der Lehrling von einem Tag auf den anderen die Funktion des Geschäftsführers. Zwar hatte er sich schon zuvor als potentieller Nachfolger empfohlen und dahingehend erste Gespräche mit seinem Chef geführt. Dass er aber schon im dritten Lehrjahr das operative Geschäft lenken sollte, sah die langfristige Nachfolgeplanung nicht vor.
In der unvorhergesehenen Notsituation blieb keine Zeit, die Übergabe systematisch vorzubereiten und das Tagesgeschäft sukzessive zu übergeben. Richard Wohlfeld zögerte dennoch nicht, sich der Führungsaufgabe zu stellen. Mit seinem Mut und seiner Verantwortungsbereitschaft sicherte der junge Mann das Überleben von ProSoft Krippner in dieser so kritischen Unternehmensphase. Mitarbeitende, Lieferanten und Kunden trugen den unerwarteten Führungswechsel mit, so dass er ohne Umsatz- oder Gewinneinbußen gemeistert werden konnte. Zwischenzeitlich hat Ralf Krippner seine Krankheit überstanden und ist in das Unternehmen zurückgekehrt. Rückblickend hält er fest:
„Es ist völlig außergewöhnlich, dass ein Auszubildender über Nacht die Tätigkeit eines Geschäftsführers übernimmt, eine Firma mit über 40 Mitarbeitern erfolgreich weiterführt und dabei vom gesamten Team, den Kunden und allen Beteiligten jede denkbare Unterstützung erhält. Trotz der Mehrbelastung konnte Richard Wohlfeld seine Lehrlingsausbildung erfolgreich abschließen und ist heute als Geschäftsführer und Mit-Gesellschafter in einem sehr erfolgreichen Unternehmen in Mitteldeutschland tätig.“
Die 1990 gegründete ProSoft Krippner GmbH kümmert sich um die IT-Infrastruktur von Kunden aus der Wirtschaft, Wissenschaft, Medizin und Verwaltung. Das Dienstleistungsportfolio umfasst die Bereitstellung, Installation und Wartung von Hardware-Produkten sowie Software-Lösungen, etwa für die Warenwirtschaft. Das Unternehmen zählt heute drei Standorte in Delitzsch, Leipzig und Dresden. Unterdessen ist auch Michael Krippner, der Sohn des Gründers, zum Co-Geschäftsführer neben Richard Wohlfeld aufgestiegen. Mit neuen Automatisierungslösungen und einer strategischen Ausrichtung auf den Wachstumsmarkt Security navigiert das junge Führungsduo den Betrieb in Richtung Zukunft.

Ort: Markneukirchen
Unterstützer: IHK Chemnitz, Sparkasse Vogtland, Steuerbüro Dr. Jacob & Koll.
„Mit dem Herzen hatte ich die Entscheidung schon getroffen, aber der Verstand hinterfragte diesen Schritt.“ So beschreibt Marcel Hommel seine Gefühlslage, als er vor der Entscheidung stand, die Vogtland-Druck und Computersatz GmbH zu übernehmen. Rund 10 Jahre zuvor war er als Offset-Drucker in den Betrieb eingestiegen und hatte sich sukzessive das Vertrauen der Firmengründer Bernd Grüllich und Wolfgang Jahn erarbeitet, die ihn angesichts ihres nahenden Ruhestands zu ihrem Wunsch-Nachfolger auserkoren. Also folgte Marcel Hommel schlussendlich seinem Herzen und wagte 2021, inmitten der Coronapandemie, den Schritt in die Selbständigkeit.
Der eigentliche Firmenkauf verlief zügiger und unkomplizierter als es Marcel Hommel erwartet hatte. Mit Unterstützung der Hausbank und des Steuerberaters sowie dank Zugeständnissen der Alteigentümer konnte er die Kaufpreisfinanzierung erfolgreich stemmen. Alle Beteiligten zogen an einem Strang, um die Übernahme möglich zu machen. Auch die Mitarbeitenden trugen die Nachfolgeregelung geschlossen mit – man hatte sie frühzeitig über die personellen Veränderungen informiert. Im privaten Umfeld stieß Marcel Hommel mit seinen Übernahmeplänen hingegen auf Skepsis. Er wünscht sich daher, dass das Unternehmertum in der öffentlichen Wahrnehmung stärker gewürdigt wird:
„Das Thema Nachfolge sollte in den Medien und der Gesellschaft mehr Beachtung finden und positiver dargestellt werden, um potenzielle Übernehmer zu motivieren. Zahlreiche Unternehmen – gerade auch in Sachsen – brauchen in Zukunft engagierte junge Menschen, die sich einer Nachfolge annehmen und das Geschäft am Laufen halten. Aus meiner Erfahrung heraus würde ich mein damaliges Ich heute zur Firmenübernahme ermutigen und ihm seine Zweifel nehmen.“
Marcel Hommel hat seine Entscheidung nie bereut. Die anfänglichen Bedenken erwiesen sich als ungerechtfertigt. Neben den Angestellten halten auch Kunden und Lieferanten dem Unternehmen weiterhin die Treue. Sie schätzen die professionelle Zusammenarbeit mit der Vogtland-Druck und Computersatz GmbH, die sich als Komplettdienstleister im Bereich Print versteht und auf hochwertige, veredelte Drucksachen wie Visitenkarten, Prospekte, Mailings
und Kleinverpackungen spezialisiert ist. Von der ersten Idee, über die Produktion bis hin zur Auslieferung der Printprodukte steht das erfahrene Team Kunden in ganz Deutschland beratend und ausführend zur Seite.