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Preisträger-Portrait

Malermeister Hofmann gewinnt Sonderpreis des Sächsischen Meilensteinsit

17.11.2015 Annaberg-Buchholz

Dustin Hofmann kann eine außergewöhnliche persönliche Entwicklung vorweisen: Obwohl ihm die Schule Schwierigkeiten bereitete, kämpfte er sich mit Fleiß und Willenskraft bis zum Realschulabschluss durch. Heute führt er einen kleinen Handwerksbetrieb mit sechs Angestellten im Erzgebirge. Als er in die Rolle des Inhabers wechselte, war er bereits 18 Jahre im Malerbetrieb von Ralf Fehrenbach angestellt. Sein Vorgänger hatte ihm sukzessive mehr Aufgaben und Verantwortung übertragen. Zwischenzeitlich erlangte Dustin Hofmann auch den Meistertitel als Maler und Lackierer.

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„Nein.“ Das antwortete Dustin Hofmann entschlossen auf die Frage seines ehemaligen Chefs Ralf Fehrenbach, ob er dessen Malerbetrieb in Annaberg-Buchholz einmal übernehmen möchte. Einkaufskonditionen verhandeln, Preise kalkulieren, Rechnungen schreiben … allein der Gedanke an die kaufmännischen Aufgaben eines Firmeninhabers ließ unliebsame Erinnerungen in Dustin Hofmann hochkommen. Zu Schulzeiten fiel ihm der Umgang mit Zahlen schwer, die Mathematik bereite ihm immer wieder Schwierigkeiten. Dennoch kämpfte er sich mit Fleiß und Willenskraft bis zur Hauptschule durch und legte anschließend sogar seinen Realschulabschluss ab.

Der Einstieg ins Berufsleben gestaltete sich für Dustin Hofmann dennoch als Geduldsprobe. Mehrfach erhielt er Absagen von Betrieben, bei denen er sich um einen Ausbildungsplatz bewarb – bis Malermeister Ralf Fehrenbach ihm schließlich ein Praktikum anbot. Es sollte der Auftakt zu einer Erfolgsgeschichte sein, die dieses Jahr auf Schloss Albrechtberg in Dresden ihren vorläufigen Höhepunkt fand: Dort nahm Dustin Hofmann den Sächsischen Meilenstein, den Preis für gelungene Unternehmensnachfolge, aus den Händen des sächsischen Wirtschaftsministers Dirk Panter entgegen. Die Wettbewerbsjury würdigte die außergewöhnliche persönliche Entwicklung von Dustin Hofmann, indem sie ihm den Sonderpreis verlieh.

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Preisverleihung auf Schloss Albrechtsberg: Der Sächsische Wirtschaftsminister Dirk Panter prämiert Dustin Hofmann mit dem Sächsischen Meilenstein - Glückwünsche gab es außerdem von Markus H. Michalow (BBS), dem Altinhaber Ralf Fehrenbach und Arne Laß (BBS) - v.l.nr.r.

Heute kann Malermeister Dustin Hofmann von sich behaupten: „Die Übernahme der Firma erforderte viel Mut und Entschlossenheit, da ich vor dieser Verantwortung großen Respekt hatte. Gleichwohl bin ich stolz darauf, dass ich diese Herausforderung angenommen habe und jetzt erfolgreich mein kleines Unternehmen führe.“ Doch wie hatte es Ralf Fehrenbach geschafft, seinen Mitarbeiter schließlich doch für die Nachfolge zu gewinnen? Indem er ihm die Frage nach der Übernahme einige Jahre später ein zweites Mal stellte und diesmal anbot, ihm die Meisterschule zu finanzieren. Dustin Hofmann war sofort Feuer und Flamme.

Seine Liebe zum Handwerk und der Wille zum Gestalten ist nach wie vor das, was ihn tagtäglich dazu antreibt, immer wieder aufs Neue über sich hinaus zu wachsen. Denn abgesehen von der Buchhaltung hat die Rolle des Firmeninhabers ein weiteres Aufgabengebiet mit sich gebracht, in dem der gesellige Erzgebirger voll aufgeht: „Der direkte Kontakt zum Kunden ist für mich sehr wertvoll. Man kann gemeinsam Vorstellungen und Ideen ausarbeiten, planen und umsetzen – wenn ich dann am Ende die Kunden glücklich sehe, ist das die beste Bestätigung für die Arbeit von mir und meinem Team.“ Dieses Team umfasst heute sechs Mitarbeitende. Nächstes Jahr soll ein Auszubildender dazu kommen. Schon jetzt hat Dustin Hofmann zwei Anfragen für die Lehrlingsstelle.

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Dustin Hofmann inmitten seiner Mitarbeitenden auf der Baustelle

Den Großteil des Firmenumsatzes erwirtschaftet der 1990 gegründete Malerbetrieb mit Aufträgen von Privatpersonen, die Innenräume oder Hausfassaden verschönern lassen. Über die eigentlichen Malerarbeiten hinaus bietet das Team von Dustin Hofmann etliche weitere Services aus einer Hand: So werden auch Tapeten oder Zierleisten angebracht und Teppiche, Vinylpanelen oder andere Fußböden verlegt. Am Firmensitz in Annaberg-Buchholz finden Interessenten anschauliche Inspiration. Dustin Hofmann zeigt ihnen Produktmuster und nimmt sich Zeit für eine fachkundige Beratung.

Die Räumlichkeiten verbinden Tradition und Innovation: Im Showroom lebt das Erbe von Ralf Fehrenbach fort – unter anderem in seinen Initialen auf dem Teppichboden oder in den künstlerischen Wandmalereien. Dem Büroraum gleich nebenan hat Dustin Hofmann hingegen einen neuen Anstrich verpasst. Es dominieren klare Linien und Farben. Seine Meisterurkunde hat er auf modernen Akustikpanelen mit indirekter Beleuchtung in Szene gesetzt. Vor allem aber auch in puncto Außendarstellung steht der junge Firmenchef für eine neue Generation von Handwerkern: „Für mich ist es wichtig, mit der Zeit zu gehen: Nach der Übernahme habe ich eine neue Website erstellen lassen. Außerdem bespiele ich Social Media aktiv, um einen Einblick in Kundenprojekte und das Malerhandwerk zu geben.“

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Dustin Hofmann hat mittlerweile den Chefsessel in Annaberg-Buchholz eingenommen - hinter ihm prangt die Meisterurkunde an der Wand

Als Dustin Hofmann zum 1. Januar 2024 offiziell die Nachfolge antrat, hatte er bereits 18 Jahre im Betrieb gearbeitet. Ursprünglich war er im Rahmen einer überbetrieblichen Berufsausbildung zum Malermeister Fehrenbach gekommen. Ralf Fehrenbach sah schnell großes Potenzial in dem talentierten Lehrling, der seine Ausbildung zum Maler und Lackierer mit Bravour abschloss – und traute ihm bald mehr zu als Dustin Hofmann sich selbst. Auf die Firmenübernahme bereitete er seinen Schützling über mehrere Jahre hinweg vor. Schrittweise involvierte er ihn in interne Geschäftsabläufe, die sich jenseits der Baustelle abspielen, und übertrug ihm immer mehr Verantwortung. Die eigene Firmennachfolge langfristig planen und Mitarbeitende behutsam an die neuen Aufgaben heranführen – das können viele Handwerker auf Nachfolgersuche von Ralf Fehrenbach lernen.

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Auffälliger Firmenwagen: Die neue Beklebung mit Dustin Hofmanns Namen ist ein Eyecatcher

Gut zwei Jahre nach der Übernahme hat Dustin Hofmann bewiesen, dass er das Unternehmen auch ohne den Mentor als stetigen Berater erfolgreich führen kann. Trotzdem ist nicht jeden Tag eitel Sonnenschein im Erzgebirge. Auch Rückschläge gehören dazu, wie der Jungunternehmer bereits selbst erfahren musste. Ein Kunde ging in Insolvenz und konnte einen Großauftrag nicht bezahlen. Die Kunst besteht darin, immer einmal mehr wieder aufzustehen als hinzufallen. Doch wer wüsste das besser als Dustin Hofmann, der diese Lektion bereits zu Schulzeiten gelernt hat?

Bildquelle: Bürgschaftsbank Sachsen GmbH