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Preisträger-Portrait

Buchhandlung Bücherberg gewinnt Sonderpreis des Sächsischen Meilensteins

17.11.2015 Dresden

Für Franziska Krauße und Carolin Hauskeller erfüllte sich mit der Übernahme der Buchhandlung Bücherberg ein persönlicher Traum. Die einstige Inhaberin hatte das Geschäft vor 30 Jahren in Dresden-Cotta gegründet. Nach langer Suche fand sie mit den beiden gelernten Buchhändlerinnen gleich zwei qualifizierte Nachfolgerinnen. Die Neu-Unternehmerinnen locken nicht nur mit einer breiten Auswahl handverlesener Bücher, sondern auch mit Quizabenden neue Kundschaft in den Laden. Zudem engagieren sie sich für die Leseförderung in Krippen, Kindergärten und Schulen.

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Freitagvormittag an einem Herbsttag im Dresdner Stadtteil Cotta. In der Buchhandlung Bücherberg herrscht reges Treiben. Kundinnen und Kunden geben sich die Klinke in die Hand, um sich im Laden umzuschauen oder vorbestellte Bücher abzuholen. Die meisten von ihnen kennen die Ladenbesitzerinnen Carolin Hauskeller und Franziska Krauße persönlich. Entsprechend familiär ist die Atmosphäre vor Ort. Schwer vorstellbar, dass das Geschäft noch vor wenigen Jahren kurz vor der Schließung stand. Roswitha Kober-Mallock, die das Geschäft 1995 als Buchhandlung Kober gründete, hatte lange Zeit erfolglos nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin gesucht – bis zu dem Tag, an dem Carolin Hauskeller und Franziska Krauße erstmals ihren Laden betraten. Der Rest ist Geschichte.

Denn auch die schwierigen Rahmenbedingungen der Coronapandemie konnten die gelernten Buchhändlerinnen nicht davon abhalten, sich mit Herz und Verstand in das Projekt Selbständigkeit zu stürzen und den Buchladen zu übernehmen. So viel Mut und Engagement verdient Würdigung – das fand auch die Jury des Sächsischen Meilensteins, die die jungen Unternehmerinnen für ihre Nachfolge mit dem Sonderpreis auszeichnete.

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Caroline Hauskeller, Roswitha Kober-Mallock und Franziska Krauße bei der Preisverleihung in Dresden

Seit über 20 Jahren verbindet Carolin Hauskeller und Franziska Krauße eine enge Freundschaft und die Liebe zum Buch. Ihre Lebensentwürfe sahen dennoch nie vor, ein eigenes Unternehmen zu führen. Doch als sich die Gelegenheit unverhofft auftat, folgten sie ihrem Bauchgefühl. Franziska Krauße erklärt rückblickend: „Als uns der Zufall zu Roswitha Kober-Mallock führte, hatte sie die Hoffnung auf eine Nachfolge nahezu aufgegeben. Umso größer war ihre Erleichterung über die Chance, ihr Lebenswerk in fachkundige, motivierte Hände übergeben zu können. Für uns war und ist es ein großes, unverhofftes Geschenk.“

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Die Buchhandlung Bücherberg im Dresdner Stadtteil Cotta

Nachdem der Entschluss zur Übernahme gefasst war, galt es bürokratische, finanzielle und organisatorische Modalitäten der Nachfolge im Eiltempo zu klären. „Wir waren uns unseres eingeschränkten Vorwissens in Sachen Firmengründung und Selbstständigkeit sehr bewusst, hatten daher gezielt Hilfe gesucht und ein sehr glückliches Händchen in der Auswahl unserer Unterstützer und Unterstützerinnen“, ergänzt Carolin Hauskeller. Fachkundigen Beistand erhielten sie unter anderem vom Handelsverband Sachsen und von Heinrich Leuschner von der BERGMEYSTER Unternehmensberatung. Für die Finanzierung des Firmenkaufs konnten sie die Ostsächsische Sparkasse Dresden gewinnen. Diese holte die Bürgschaftsbank Sachsen ins Boot, die das Übernahmedarlehen schließlich absicherte.

Was sich nach einem reibungslosen Übernahmeprozess anhört, war durch die coronabedingten Einschränkungen mit einigen Bewährungsproben verbunden. Das private Wohnzimmer hatten die angehenden Unternehmerinnen kurzerhand zur Gründungszentrale umfunktioniert. Von hier aus organisierten sie in zahlreichen Online-Videokonferenzen auch den Umbau des Ladens und die Modernisierung der IT-Infrastruktur, so etwa die Umstellung auf ein elektronisches Kassensystem.

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In dem neu eingerichteten Laden wartet auf Kinder eine eigene Spielecke sowie eine große Auswahl an Kinderbüchern

Der Tag der Eröffnung im Mai 2021 und die Wochen danach waren weiter von der Pandemie geprägt. Die frisch gebackenen Ladenbesitzerinnen mussten Impfpässe kontrollieren, das Tragen von Schutzmasken einfordern und immer wieder neue Sicherheitsbestimmungen umsetzen. Doch die Resonanz der Kundschaft entschädigte für alle Mühen: Menschen standen Schlange, um den umgestalteten Laden und seine neuen Inhaberinnen kennenzulernen. Das haben Carolin Hauskeller und Franziska Krauße auch ihrer Vorgängerin zu verdanken, die die Werbetrommel für ihre Nachfolgerinnen kräftig rührte. Überhaupt verdeutlicht das Beispiel der Buchhandlung Bücherberg, weshalb die Übernahme eines bestehenden Geschäfts attraktiver als eine Neugründung sein kann: Anstatt bei Null anzufangen, stehen langjährige Kundenbeziehungen, Verträge mit Lieferanten und vorhandene Räumlichkeiten zur Fortführung bereit.

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Ein Treffpunkt für Jung und Alt im Viertel

Heute liegt die Neueröffnung knapp fünf Jahre zurück. Die Stammkundschaft hält dem Laden weiter die Treue. Man schätzt die Auswahl an handverlesenen Büchern, die persönlichen Empfehlungen und auch den privaten Plausch über die Ladentheke. Dabei ist die Buchhandlung Bücherberg mehr als ein Geschäft – es ist ein Ort der Begegnung. Um neue Kunden in den Laden zu locken, veranstalten die Inhaberinnen regelmäßig Events im Geschäft. Großer Beliebtheit erfreut sich zum Beispiel das Kneipenquiz, das in Kooperation mit einer lokalen Mikrobrauerei stattfindet. Franziska Krauße resümiert: „Wir freuen uns jeden Tag auf die Herausforderung, den "Bücherberg" als unabhängige Stadtteilbuchhandlung einladend, innovativ und inspirierend für unsere Kundschaft zu gestalten und einen Beitrag zur kulturellen Vielfalt in der Stadt Dresden zu leisten.“

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In den Regalen finden sich zahlreiche persönliche Buchempfehlungen von den neuen Ladeninhaberinnen

Darüber hinaus engagiert sich Carolin Hauskeller für die Leseförderung, indem sie Kindergärten und Schulen im Viertel besucht und schon bei den Jüngsten Lust am Lesen weckt. Sie erklärt selbstbewusst: „In Zeiten, in denen gerade im Buchhandel immer mehr Geschäfte mangels Nachfolge aufgegeben oder Filialisierungen zur Norm werden, beweisen wir jeden Tag, dass es auch anders geht: dass inhabergeführter Buchhandel funktionieren kann und ein unersetzlicher Teil der lokalen Wertschöpfung ist.“ So bleibt nur zu hoffen, dass ihre Geschichte viele potenzielle Nachfolgerinnen und Nachfolger ermutigt und kleine Geschäfte wie die Buchhandlung Bücherberg weiter in Ehren gehalten werden.

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Carolin Hauskeller und Franziska Krauße blicken zuversichtlich in die Zukunft

Bildquelle: Bürgschaftsbank Sachsen


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Lars Wiehe, Regionalleiter
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Cornelia Adler, Senior-Beraterin
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